Patenschaften

Patenschaft für das Grab des kaisertreuen Erdmann

Auf der Roseninsel im Bergpark Wilhelmshöhe liegt Kaiser Wilhelms Lieblingsteckel Erdmann begraben. Die Ortsgruppe Kassel hat die Patenschaft für die Grabstätte übernommen.
Dackelgrab
Grab des ErdmannAusgerechnet in der Sommerfrische ereilte seine Majestät Kaiser Wilhelm II. im August des Jahres 1901 ein herber Schicksalschlag. Auf Schloss Wilhelmshöhe wollte sich der Monarch von den anstrengenden Regierungsgeschäften in der Hauptstadt Berlin erholen.

Am 15. des Monats wurde der Pickelhaubenträger am Kasseler Hauptbahnhof mit Blumen, Pauken und Trompeten empfangen. Zum kaiserlichen Tross zählte auch sein Teckel namens Erdmann. Den kaisertreuen Vierbeiner, damals bereits elf Jahre alt (was 77 Menschenjahre entspricht), erwarteten ausgedehnte Spaziergänge im Bergpark.
Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen. Irgendwann in den darauffolgenden Tagen - das genaue Datum ist nicht aktenkundig - schloss des Kaisers Liebling für immer die Augen. Seine letzte Ruhestätte fand Erdmann an einem Hang auf der Roseninsel unweit des Schlosses. Der Kaiser der Kassel am 27. August verließ, verleiht seiner Trauer über den Verlust seines Begleiters bis heute auf einem kleinen schwarzen Stein Ausdruck.

"Andenken an meinen treuen Dachshund Erdmann / 1890 - 1901 / W II."

ist darauf zu lesen.

Im 50. Jahr ihres Bestehens hat die Gruppe Kassel die Patenschaft über die Grabstätte übernommen. Am 17. Oktober 1997 wurde die Umgebung des Teckelgrabes von störender Spontanvegetation befreit und der Stein aufpoliert. Seine Inschrift glänzt jetzt wieder im ursprünglichen Gold. Eingerahmt wird das Hundegrab von Azaleen.

"Hier kann jeder darüber nachdenken, ob er seinem Vierbeiner ein hundegerechtes Leben in der Menschmeute bietet", sagte der damalige Vorsitzende Horst Dotzenroth († 22.03.1999) bei dem feierlichen Zeremoniell, das von den Bläsern musikalisch umrahmt wurde.